Hier findet Ihr alle Informationen zur Vorbereitung, Ablauf des Piercens sowie zur Wundheilung und Nachsorge.
Aus hygenischen Gründen verwenden wir in unserem Studio Einweg-Venenverweilkanülen, bei denen um die eigentliche Nadel noch ein dünner Kunststoffschlauch liegt,
welcher dann zum Einführen des Schmuckes genutzt wird. Diese gibt es in verschiedenen Stärken und werden je nach Körperstelle und Schmuckgrösse passend ausgewählt.
Um nicht zu gefährlichen Selbstversuchen zu verleiten, haben wir Informationen über den genauen Vorgang des Piercens mit Absicht nicht angegeben!
Sauberkeit steht natürlich an erster Stelle! Deshalb arbeiten wir nach folgenden Grundsätzen:
Welcher Schmuck?
Für den Ersteinsatz eignet sich am besten Titan, daher verwenden wir ebenfalls grundsätzlich nur Titanschmuck, selbstmitgebrachter Fremdschmuck wird von uns nicht
eingesetzt.
Titan Grade 1, Grade 2, und 6ALV4 entsprechen alle den Anforderungen für chirurgische Implantate in Deutschland und den USA. Die hier aufgeführten Titanlegierungen
sind absolut frei von Nickel, daher sehr empfehlenswert. Es ist jedoch zu beachten, dass das Schmuckstück hochglanzpoliert ist. Denn je glatter die Oberfläche, desto weniger Möglichkeiten gibt es
für Bakterien und Keime sich festzusetzen.
"Punchen"
Was ist eigentlich Punchen?
Für Piercings im Knorpelbereich besteht die Möglichkeit zu "Punchen" (speziell fuer den Einsatz dicker Durchmesser). Einwandfreies Werkzeug des Piercers
vorausgesetzt, ist die Technik des "Punchens" äusserst gewebeschonend, denn es wird mit einer extrem scharfen Nadel ein Stück Gewebe oder Knorpel herausgestanzt. Es ensteht eine sauber getrennte
und für das Einsetzen des jeweiligen Schmucks notwendige Verletzung. Die Heilung eines solchen Piercings (unter Einhaltung der maximalen Hygene) ist für einen gesunden Organismus überhaupt kein
Problem.
Pflegetipps allgemein:
Nach dem Piercen ist Sauberkeit und die richtige Pflege der gepiercten Stelle die Grundlage für eine normale Wundheilung. Ein Piercing ist während der Verheilphase eine offene Wunde und somit ein
Angriffspunkt für Viren und Bakterien. Deshalb sollten Sie niemals mit ungewaschenen Händen an ihr frisches und nicht abgeheiltes Piercing fassen. Denken Sie immer daran - es ist ihr Körper und
eine Entzündung kann im Ernstfall zu einer Blutvergiftung führen.
Das Infektionsrisiko beim Piercen ist minimal, die Erfahrung zeigt, dass die meisten Probleme auf folgende Faktoren zurückzuführen sind:
Jede Hautverletzung bringt die Gefahr einer Infektion mit sich, bis der Körper wieder eine schützende Haut um die Verletzung bilden kann. Bis zur Ausheilung der Stichwunde sollten Sie starkes
Schwitzen durch körperliche Anstrengung vermeiden, da über den Körperschweiß auf der Haut befindliche Bakterien in die Wunde gelangen können, bei schmutzigen oder staubigen Arbeiten sollte das
frische Piercing in jedem Fall mit einem Wundpflaster bedeckt werden, bis dieses endgültig verheilt ist.
Nach drei bis vier Wochen kann der Schmuck zum säubern herausgenommen werden. Dabei bitte den Stichkanal gründlich reinigen und den Schmuck vor dem Wiedereinsetzen mit Alkohol säubern.
Sollte der Stichkanal noch etwas gerötet sein, empfehlen wir die Wunde mit etwas Wundsalbe zu behandeln (nicht für Zungenpiercings geeignet!). In der Regel ist die Wunde in vier bis sechs Wochen
verheilt. Beachten Sie jedoch bitte, dass erst nach etwa sechs Monaten die um die Wunde gebildete Haut so wiederstandsfähig ist, wie vor dem piercen. Reinigen Sie bis dahin deshalb das Piercing
regelmäßig und verwenden Sie nur geeigneten Schmuck, um Entzündungen vorzubeugen.
Sollte es trotz sorgfältigster Durchführung nach dem Piercen zu starken Blutungen, Infektionen oder allergischen Reaktionen kommen, sollten Sie in jedem Fall unverzüglich einen Arzt
aufsuchen.
Pflegetipps (Bauchnabelpiercing – Brust - Augenbraue):
Als nächstes tragen Sie etwas von dem Wunddesinfektionsmittels auf beide Seiten der gepiercten Stelle auf und drehen den Ring bzw. bewegen Sie den Stecker 4-5 mal hin und her, damit Wundsekret
und Eiter aus der Wunde austreten kann und das Wundmittel in den Stichkanal gelangt um dort seine Wirkung entfalten zu können. Reste des Mittels können mit einem sauberen Papiertuch entfernt
werden. Dies sollte dreimal täglich oder bei Verunreinigung wiederholt werden. Wir empfehlen auf jeden Fall ein geeignetes Wundheilmittel zu verwenden und nicht irgendwelche Salben, Cremes,
Teebeutel oder Tinkturen benutzen (diese verstopfen meist den Stichkanal). Vor allem aber sollte man nicht mehrere Mittel gleichzeitig verwenden. Octenisept® ist für Piercings aller Art (außer
Zungenpiercing) hervorragend geeignet, es ist problemlos anzuwenden und brennt nicht.
Das von uns angebrachte Wundpflaster sollte mindestens einmal täglich durch ein Neues ersetzt werden.
Das abgeheilte Piercing sollte man beim Duschen auch stets säubern, also beim Waschen etwas hin und her drehen und gründlich ausspülen, da sich im Stichkanal Schweiß und Talg absetzt. Auch ein
komplett abgeheiltes Piercing muss (fast) ständig getragen werden, da sich der Stichkanal (je nach gepiercter Stelle) innerhalb von Stunden so weit verschließen kann, dass ein Wiedereinsetzten
(ohne neu zu Piercen) nicht mehr möglich ist. Bei einer Entzündung sollten Sie auf keinen Fall einfach nur den Schmuck herausnehmen, die Entzündung könnte sich einkapseln und dadurch würde sich
alles nur verschlimmern. Im Zweifelsfall rufen Sie uns bitte an oder befragen ihren Arzt (dieser sollte allerdings Erfahrung mit Piercings haben).
Pflegetipps (Orale Piercings):
Diese Piercings pflegt man am besten mit einer Mundspülung z.B. ESEMDENT®, HEXORAL® oder LISTERINE®. Sie sollten die Pflege mit Mundspülungen allerdings auch nicht übertreiben und damit die
Mundflora zerstören. Sie sollten viel mit Mineralwasser spülen, welches gekühlt sein kann.
Nach dem Piercen innerhalb der nächsten 48 Stunden sollten Sie folgendes beachten:
Wenn dann alles gut verheilt ist, sollte man nicht zu viel mit den Zähnen am Metallschmuck spielen. Das führt zu Schäden an den Zähnen. Zusätzlich sollten Sie den
Ersteinsatz-Stecker durch einen Kürzeren ersetzen, da sonst Schäden an Zähnen und Zahnfleisch entstehen. Sie sollten darauf achten, dass das Piercing gut verschlossen ist, da sonst Gefahr
besteht, dass Sie den Stecker verschlucken (Erstickungsgefahr)!
Pflegetipps (Intimpiercings):